Spielbericht 1. Mannschaft: Am Ende wird’s noch mal brenzlig
Verbandsliga (17. Spieltag 02.03.2024) Bis zur 89. Minute sieht Verbandsliga-Spitzenreiter TSG 1862/09 Weinheim gegen Neuenheim wie der sichere Sieger aus. Dann droht die Partie doch noch zu kippen
TSG 1862/09 Weinheim – ASC Neuenheim 4:3 (3:2)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 04.3.2024
Weinheim. Deutlich mehr Mühe als gedacht hatte Tabellenführer TSG 1862/09 Weinheim im Duell der Fußball-Verbandsliga gegen Aufsteiger ASC Neuenheim. Nach 90 turbulenten, aber für die Zuschauer durchaus unterhaltsamen Minuten stand ein 4:3 (3:2)-Sieg für die Elf um Trainer Marcel Abele auf der Anzeigetafel. Abele musste allerdings, wie fast alle Weinheimer Offiziellen, erst einmal kräftig durchatmen, als Schiedsrichter Julian Rosenberger die Partie beendete. Nachdem Kapitän Yannick Schneider in der 73. Minute nach feinem Zuspiel von Gaetano Giordano auf 4:2 gestellt hatte, schien die Partie bereits so gut wie gelaufen. Von Neuenheim, das die Weinheimer insbesondere in Halbzeit eins mit hohem Pressing gehörig unter Druck gesetzt und zu mehreren Fehlpässen im Spielaufbau gezwungen hatte, kam in den zweiten 45 Minuten offensiv so gut wie nichts mehr. Auf der Gegenseite ließen Giordano (70.) und Schneider (86.) hochkarätige Gelegenheiten auf ein noch höheres Ergebnis liegen. „Da waren wir einfach vor dem Tor nicht kalt genug. Wir hatten die Kontrolle über das Spiel, haben es aber schlicht versäumt den Sack zuzumachen“, bilanzierte Abele. Er sprach sogar von „vier bis fünf Situationen, wo wir frei aufs Tor laufen, dann aber irgendwie die falschen Entscheidungen treffen“. Und so kam der Außenseiter seinerseits durch einen abgefälschten Flachschuss von der Strafraumgrenze kurz vor dem Schlusspfiff noch einmal auf 3:4 heran, in der Nachspielzeit setzte Neuenheim alles auf eine Karte. Um ein Haar wäre dem Aufsteiger dabei sogar noch der Ausgleich gelungen, als TSG-Torwart Inaki Rohrbach ein weiterer Distanzschuss durch die Finger rutschte. Erst im nachfassen packte Rohrbach beherzt zu – und sicherte den Blau-Weißen somit den zwölften Sieg im 17. Spiel. Apropos Inaki Rohrbach: Dass der 20-Jährige am Samstag überhaupt auflaufen konnte, war im Vorfeld der Partie das meistdiskutierte Thema im Sepp-Herberger-Stadion. Nachdem die beiden Stammkeeper Oliver Seitz und Johannes Halbig verletzungsbedingt noch mehrere Wochen ausfallen, stand unter der Woche auch Rohrbachs Einsatz infrage. Erst am Freitagabend vermeldete Abele auf Nachfrage dieser Redaktion: „Er hat trainiert und wird spielen können.“ Und das tat er über weite Strecken recht ordentlich. Bis auf den Wackler in der Schlusssekunde. Bei den drei Gegentoren – nur beim 2:3 gegen Mühlhausen hatten die Weinheimer im bisherigen Saisonverlauf so viele Gegentreffer kassiert – war nicht viel zu machen. Arianes direkt verwandelter Freistoß zum 1:1 (16.) war schlichtweg sehenswert. Beim 2:2 lief der frühere Weinheimer und Hemsbacher Kajally Njie allein auf Rohrbach zu, der junge Keeper hatte keine Abwehrchance (20.). Auf der Gegenseite boten die hoch anlaufenden Neuenheimer der Abele-Elf in den ersten 45 Minuten auch immer wieder die Möglichkeit, mit langen Bällen hinter die Abwehrkette des ASC zu gelangen. So entwickelte sich ein wilder Ritt mit Schnitzern in beiden Abwehrreihen, etlichen Torchancen und fünf Toren in den ersten 25 Minuten. „Da haben wir die Basis unseres Spiels komplett über Bord geworfen“, monierte Abele nach der Partie. „Wir stehen eigentlich für eine stabile Defensive, vor dem ersten Gegentor haben wir aber in zwei bis drei Situationen verpasst, den Ball zu klären. Vor dem zweiten Gegentor spielen wir einen Fehlpass im Mittelfeld. Solche Situationen zeigen uns: Wir haben noch einen langen Weg zu gehen“, führte der Übungsleiter weiter aus. Besonders spektakulär war es zwischen der 16. und der 23. Minute: Flügelflitzer Pasquale Marsal, der wie Christian Kuhn, Marcel Schwöbel, Nils Anhölcher und Gregor Zimmermann seinen Vertrag in Weinheim verlängert hat, brachte die TSG unmittelbar nach dem Ausgleich zum 1:1 mit einem Schuss ins kurze Eck wieder in Front. Die erneute Führung hielt jedoch nur drei Minuten. Doch auf Njies Treffer hatte wiederum nur drei Minuten später Nick Huller die passende Antwort. Erst danach gelang es der TSG, das Geschehen zu kontrollieren. In der zweiten Halbzeit hatte die Abele Elf dann alles im Griff. Bis zur Nachspielzeit. Unter dem Strich stand letztlich dennoch die Freude über einen wichtigen Sieg, betonte Abele – „trotz einer phasenweise nicht so guten Leistung“. Auch, weil die Konkurrenten Heddesheim (3:4 gegen den SV Waldhof II) und Astoria Walldorf II (2:4 in Eppingen) im Kampf um die Tabellenspitze und den Oberliga-Aufstieg in den Parallelspielen Federn ließen. Beide liegen nun bereits fünf (Heddesheim) beziehungsweise vier Zähler (Walldorf) hinter der TSG 62/09. fran
Kader TSG Weinheim: Rohrbach; M. Kuhn, C. Kuhn, Anhölcher (74. Schmid), Giordano, Huller (84. Walter), Schneider, Keller (60. Ertanir), Zimmermann (83. Knauer), Marsal (83. Jungmann), Schwöbel
Tore: 1:0 Schneider (2.), 1:1 Aliane (16.), 2:1 Marsal (17.), 2:2 Njie (20.), 3:2 Huller (23.), 4:2 Schneider (73.), 4:3 Soultani (89.).
Zuschauer: 50.
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