Spielbericht 1. Mannschaft: Zurück an der Tabellenspitze
Verbandsliga (22. Spieltag 06.04.2024) TSG 1862/09 Weinheim hat beim 4:0 gegen den VfB Bretten leichtes Spiel und profitiert vom 0:1 des FC Zuzenhausen
TSG 1862/09 Weinheim – VfB Bretten 4:0 (3:0)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 08.04.2024
Weinheim. Die Sonne schien, das Ergebnis stimmte. Und doch hielt sich der Jubel auf dem Kunstrasen des Sepp-Herberger-Stadions in Grenzen. Und das, obwohl die TSG 1862/09 Weinheim mit dem 4:0 über den VfB Bretten gerade die Tabellenführung der Fußball-Verbandsliga zurückerobert hatte. Es fühlte sich nach der Gratwanderung zwischen der Selbstverständlichkeit eines Pflichtsiegs und dem Unwissen, was mit dem ersten Platz denn zu tun ist an. Am Spielfeldrand schaute sich der künftige Trainer Lukas Cambeis die Vorstellung der Mannschaft an, die er als Ober- oder eben weiterhin Verbandsligist übernehmen wird. Der Ausgang ist weiterhin offen. Denn die Frage, ob Weinheim beim möglichen Aufstieg (direkt über Platz eins, in Aufstiegsspielen über Rang zwei) tatsächlich Oberliga spielen wollte, entscheidet sich mit dem Kader, der der TSG 1862/09 in der kommenden Runde zur Verfügung steht. Und der steht trotz elf Zusagen nach dem Weggang von Marcel Abele eben noch nicht.
De Vega: „Verhalten ein Unding“
„Bis auf den bereits vermeldeten Nik Schmid steht bislang kein Abgang fest“, sagt Spielleiter David de Vega und distanziert sich halb im Spaß ein paar Schritte von Marcel Abele und Christian Kuhn, die gerade vom Spielfeld gelaufen kommen. Der eine hat beim VfR Mannheim zugesagt, der andere wird mit ihm in Verbindung gebracht. „Ich finde es weder vom VfR noch von Heddesheim in Ordnung, dass sie an Spieler gehen, die bei uns bereits zugesagt haben. Und dann sind das auch noch Leute, die man kennt. Das ist ein Unding.“ Aber eben auch „nur“ moralisch anfechtbar. Definitiv Neues gab bei der Personalplanung am Samstag noch nichts zu vermelden. Diese Hängepartie beeinträchtige Weinheim bei der Aufgabe gegen Bretten zumindest dem Ergebnis nach nicht. Die Brettener, ohne ihren ebenfalls zum Saisonende scheidenden Trainer Adrian Schreiber angereist, wurden von Ersatztorwart Stavros Eirinikos gecoacht, der bereits nach elf Minuten Max Pfannenschmid wegen einer Knieverletzung gegen Niklas Vogler auswechseln musste. Da führte Weinheim vor 70 Zuschauern bereits mit 1:0. Nach einem langen Ball des sicheren Weinheimer Keepers Oliver Seitz, schönem Nachsetzen an der Brettener Strafraumgrenze und einem Doppelpass mit Nick Huller hatte TSG-Kapitän Yannick Schneider schon nach sechs Minuten zum 1:0 getroffen. Bretten stand mit Fünferkette massiv in der eigenen Hälfte, lauerte lediglich auf TSG-Ballverluste, die sich trotz des fehlenden Kreativzentrums Gaetano Giordano (fiel kurzfristig aus) und Nils Anhölcher (Fußverletzung) im ersten Durchgang aber in Grenzen hielten. Das 2:0 wäre fast nach einem Huller-Eckball gefallen, den VfB-Torwart Dominik Georgiev nur abklatschen ließ. Schneiders Nachschuss streifte dann aber nur die Latte (25.). Nur zwei Minuten später machte es Nik Schmid dann besser, der eine Huller-Ecke zum 2:0 verwertete. Und nach dem 3:0, erneut von Schneider eingeleitet und verwertet, dazwischen von Marsal und Huller weitergetragen, drohte den Gästen gar ein Debakel. Nur ein Brettener Angriff fand den Weg vors Weinheimer Tor, doch Seitz war zur Stelle. Auf der Gegenseite verhinderte Georgiev nach Doppelchance von Ertanir und Schneider das 0:4. Das ließen die Gastgeber dann kurz nach Wiederanpfiff folgen, als Huller einen 20-Meter-Freistoß sehenswert in den Winkel knallte (50.). Aus nahezu der identischen Position traf Weinheims Nummer 11 dann nur wenige Minuten später den Pfosten. Nach Umstellung auf die Viererkette im zweiten Durchgang wurde das Spiel etwas offener, Bretten kam zu vier Möglichkeiten, aber entweder standen Seitz, Gregor Zimmermann, der gegen Tim Hirsch auf der Linie rettete oder die Latte nach einem Sarikaya-Freistoß aus 20 Metern im Weg. „Wenn wir es im letzten Drittel sauberer und ruhiger zu Ende spielen, hätten wir sicher noch mehr Chancen kreieren können. Aber wir hatten heute eben zwangsläufig mehr defensiv als offensiv denkende Spieler auf dem Platz. Und trotzdem hatten wir es am Ende jederzeit im Griff“, hakte Trainer Marcel Abele den TSG-Sieg relativ emotionslos ab. Wie offenbar irgendwie die ganze Mannschaft unter dem Arbeitstitel: Mission erfüllt. AT
Kader TSG Weinheim: Seitz; C. Kuhn, Ertanir (57. Ludwig), Huller (72. Walter), Schneider, Keller (51.Gaertner), Zimmermann (63. Jungmann), Knauer (51. M. Kuhn), Marsal, Schwöbel, Schmid.
Tore: 1:0 Schneider (6.), 2:0 Schmid (27.), 3:0 Schneider (30.), 4:0 Huller (50.)
Zuschauer: 70
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