Spielbericht 1. Mannschaft: Vom Gejagten zum Jäger
Verbandsliga (27. Spieltag 11.05.2024) TSG 1862/09 Weinheim unterliegt beim FC Victoria Bammental mit 0:1 und rutscht auf Platz drei der Verbandsliga-Tabelle ab
FC Victoria Bammental – TSG 1862/09 Weinheim 1:0 (0:0)
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 13.05.2024
Bammental. Marcel Abele, scheidender Trainer von Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim ist bekannt für seine klaren Worte – und selten sprachlos. Nach der 0:1 (0:0) Niederlage des bisherigen Tabellenführers bei Aufsteiger FC Victoria Bammental am Samstagnachmittag fiel die Analyse des 36 Jährigen jedoch äußerst knapp aus: „Grausam“ sei das Spiel seiner Mannschaft gewesen, die aktuelle Tabellensituation nannte er „maximal bitter“. Tatsächlich gelang es seiner Elf nicht, auf die Siege der beiden Konkurrenten FC Zuzenhausen (4:2 gegen Mosbach am Mittwochabend) und 1. FC Mühlhausen (3:2 gegen Eppingen am Freitag) mit einem eigenen Dreier zu reagieren – und den Platz an der Sonne zu verteidigen. Und selbst ein torloses Remis, das den Weinheimern zumindest Platz zwei gesichert hätte, war an diesem Nachmittag nicht drin. Philipp Kampp sorgte mit seinem Treffer in der 72. Minute dafür, dass die Zweiburgenstädter am Ende mit leeren Händen dastanden und auf den dritten Platz abrutschten. „Das war, wie schon beim 2:2 gegen Eppingen ein Tor der Marke ,Tor des Monats’. Er wolle eigentlich flanken, doch die verunglückte Flanke wurde immer länger und flog letztlich ins lange Eck rein“, sagte der TSG-Coach über das alles entscheidende Gegentor. Folge: Der einstige Gejagte befindet sich nun in der Rolle des Jägers, muss die drei verbleibenden Spiele gegen Reichenbach, Bruchsal und Spielberg gewinnen und auf Patzer der Konkurrenten hoffen, wenngleich Abele nach dem Bammental Spiel eingestand: „Das Momentum ist derzeit einfach nicht auf unserer Seite.“
Die Blicke von Abele und Co. richten sich deshalb auf den kommenden Mittwoch, wenn Zuzenhausen in Mühlhausen antreten muss. „Wir müssen auf ein Unentschieden hoffen. Dann hätten wir die Chance, am Freitag mit einem Sieg gegen Reichenbach wieder an beiden vorbeizuziehen. Und das ist dann wohl auch unsere letzte Chance, um unser großes Ziel doch noch zu erreichen“, weiß Abele. Die Niederlage am Samstag hatten sich seine Schützlinge derweil selbst zuzuschreiben. Von der ersten Minute an dominierten die Weinheimer das Geschehen, verlagerten das Spiel in die Hälfte des Gegners, hatten laut Abele „gefühlt 80 Prozent Ballbesitz“. Einziges Manko: Sie münzten die Überlegenheit nicht in Tore um. Ilya Ertanir (20.) und Kapitän Yannick Schneider (25.) liefen allein auf Victoria-Keeper Nikolas Dawid zu, doch der Torwart parierte zweimal glänzend. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel verfehlte Gaetano Giordano das Bammentaler Gehäuse um Haaresbreite – so ging es torlos in die Pause. „Schon da waren die Jungs total geknickt. Ich habe versucht, sie noch einmal aufzurichten, an sie appelliert, geduldig weiterzuspielen und nicht hektisch zu werden“, so Abele. Doch das Gegenteil war der Fall. Die beste Weinheimer Chance des zweiten Durchgangs bot sich – schon in Rückstand liegend – erneut Schneider in der 80. Minute, der Kapitän traf aber nur den Pfosten. Und so haderte der Übungsleiter nach dem Spiel: „Es rächt sich eben immer wieder, wenn man vier, fünf Hochkaräter nicht reinmacht.“ Unter dem Strich stand somit die dritte Saisonniederlage, die irgendwie ins Bild passte. Vor dem Spiel hatte Abele bereits die Trainingsbedingungen im Sepp-Herberger-Stadion kritisiert, auf dem „wohl besten Platz der Verbandsliga“ (Abele) fanden seine Schützlinge kein probates Mittel gegen einen tief stehenden Gegner, der trotz des Sieges weiter um den Klassenerhalt bangen muss. fran
Kader TSG Weinheim: Halbig; M. Kuhn (87. Schmid), C. Kuhn, Ertanir (58. Anhölcher), Giordano, Huller,
Schneider, Zimmermann (65. Ludwig), Knauer, Marsal (90. Jungmann), Schwöbel.
Tor: 1:0 Kampp (72.).
TEAMNEWS
23. Oktober 2024
Spielbericht 1. Mannschaft: Jetzt freut sich Weinheim aufs Derby
9. Oktober 2024
Spielbericht 1. Mannschaft: Ohne Drama geht’s wohl nicht
11. September 2024