Spielbericht 1. Mannschaft: TSG 62/09 kassiert den Ausgleich in letzter Sekunde  

Verbandsliga (24. Spieltag 19.04.2025)

Weinheim dreht ein 0:2 in Pforzheim und muss sich doch mit dem 3:3 begnügen. Darum ist Trainer Lukas Cambeis nur halb glücklich.


GU Türkischer SV Pforzheim – TSG 1862/09 Weinheim 3:3 (2:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 22.04.2025
von Anja Treiber

 

Pforzheim. Es war ein Topspiel der Fußball-Verbandsliga, das den hohen Ansprüchen im Vorfeld auch gerecht wurde. Im Verfolgerduell empfing der Tabellenvierte GU Türkischer SV Pforzheim den aktuellen Fünften TSG 1862/09 Weinheim. Und auch wenn die beiden Spitzenplätze an Bruchsal und die U23 des KSC vergeben zu sein scheinen, hatten die Tabellennachbarn nichts zu verschenken. Im Gegenteil: Sie beschenkten 200 Zuschauer am Karsamstag auf dem GU-Sportplatz in Pforzheim mit einer höchst unterhaltsamen Partie, an deren Ende ein 3:3 (2:0) stand. Pech für die Gäste von der Bergstraße: Der Ausgleich durch Metinas Abromavicius fiel kurz vor dem Abpfiff in der vierten Minute der Nachspielzeit.

„Wir haben gegen eine richtig starke Mannschaft eine überragende zweite Halbzeit gespielt und waren insgesamt die deutlich bessere Mannschaft. Schade, dass wir uns dafür am Ende nicht mit drei Punkten belohnen konnten“, sagte TSG-Trainer Lukas Cambeis aufgrund des Spielverlaufs letztlich einen Punktverlust seiner Mannschaft.

Die Partie im Brötzinger Tal begann alles andere als gut für die Weinheimer. Als sie bereits nach drei Minuten den Rückstand hinnehmen mussten, als der starke und erfahren besetzte Verbandsliga-Aufsteiger einen Ball hinter die Kette brachte, wo Daniel Kalo zum 1:0 traf. Die TSG 1862/09 ließ sich nicht beeindrucken, hatte dennoch die Kontrolle über die Partie und setzte ihr Vorhaben, sehr viel Ballbesitz zu haben, auch in die Tat um.

Dass dennoch in der 11. Minute auch noch das 0:2 fiel, schrieb Lukas Cambeis nicht seiner Mannschaft zu. „Dem gingen zwei klare Fehlentscheidungen voraus“, sah der TSG-Coach Schiedsrichter Maurice-Alexander Bollheimer und seine Assistenten versagen. Zunächst sei Dominik Knauer in der eigenen Hälfte in die Beine getreten worden, was nicht als Foul geahndet worden sei. Den dadurch gewonnenen Ball hätte der GU/Türkische SV dann ins Abseits hinter die Weinheimer Kette gespielt. Auch da sei der Pfiff ausgeblieben. So „löffelte“ Stefan Vladul den Ball über Torwart Tim Kallis ins Netz.

Früher Rückstand schockt nicht

Weinheim zeigte sich noch immer nicht geschockt und hätte in der 21. Minute durch einen Lattentreffer von Matthias Kuhn fast direkt den Anschluss geschafft. „Wir haben wenig kreiert, aber auch wenig zugelassen. Ich hatte immer das Gefühl, dass, wenn wir den Anschluss schaffen, wir etwas holen können“, gab Cambeis seinem Team in der Halbzeit lediglich mit, dass die Bälle im letzten Drittel sauberer ankommen müssen. Zudem ließ er nach Wiederanpfiff David Keller und Simon Katich die Positionen tauschen.

Weinheim verteidigte noch intensiver, wurde nach vorne deutlich zwingender und belohnte sich in der 62. Minute. Wieder einmal war es Sebastian Beikert, der den Ball quer in den Strafraum legte. Dort verpasste noch Marlon Ludwig, aber TSG-Kapitän Yannick Schneider war am zweiten Pfosten zum 2:1 zur Stelle. Weinheim drückte, wollte mehr und als Pforzheim einen TSG-Angriff unsauber abwehrte, verwandelte Marlon Ludwig zum 2:2 (70.). Erneut nur sieben Minuten später belohnte sich Simon Katich für seine starke Leistung und schloss einen konterartigen Vorstoß über Giordano und Beikert zum 2:3 ab.

Die Partie war gedreht und entsprach nun auch dem Spielverlauf. „Dann stehen wir nach einem Freistoß an der Mittellinie zu tief am eigenen 16er und der Ball rutscht einem Pforzheimer noch über den Kopf ins Tor“, sah Cambeis ein „extrem bitteres Ergebnis, nachdem wir die bessere Mannschaft waren.“


Kader TSG Weinheim: Kallis; Kuhn, Katich, Ertanir (74. Giordano), Beikert (93. Gaertner), Schneider, Keller, Zimmermann, Knauer (57. Jawadi), Ludwig (82. Hussaini), Schwöbel.

Tore: 1:0 Calo (3.), 2:0 Vladul (11.), 2:1 Schneider (62.), 2:2 Ludwig (70.), 2:3 Katich (77.), 3:3 Abromavicius (90+4).


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