Fußballer der Woche: Hannawald findet seinen Weg und das Tor
Der Stürmer von Verbandsligist TSG Weinheim ist in bestechender Form. In den letzten sechs Partien hat der 21-Jährige sieben Treffer erzielt
Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom 23.10.2024
Weinheim. Seine jüngste Serie im Dress der TSG 1862/09 Weinheim startete Noah Hannawald beim ASC Neuenheim, wo er am 2. Oktober nach der Pausen-Einwechslung beim Stand von 1:4 noch das Tor zum 2:4-Endstand markierte. Danach wurde es für den 21-jährigen Angreifer, der im Sommer vom hessischen Gruppenligisten Eintracht Wald-Michelbach kam, ein auch Ergebnistechnisch bisher Goldener Oktober. Zu den Siegen über Türkspor Pforzheim (2:1) und den FC Bammental (4:1) steuerte er je ein Tor bei, beim jüngsten 4:2 über TS Mosbach war unser Fußballer der Woche gar doppelt erfolgreich. Einen Zweierpack hatte Hannawald, der Sohn eines Deutschen und einer Kamerunerin, schon beim 4:1-Heimsieg über die SG Kirchheim erzielt, wo er nach knapp einer Stunde für seinen Kumpel Marlon Ludwig kam und mit zwei schnellen JokerToren den Dreier absicherte. Seitdem durfte er von Beginn an ran und zahlte das Vertrauen mit weiteren Toren zurück. „Anfangs war ich nicht so zufrieden. Danach habe ich immer besser reingefunden – und mich nun in einen Lauf reingespielt“, sagt Hannawald, für den es jetzt nur eine Devise geben kann: „Die jüngsten Zahlen sind sehr gut, aber dieses Niveau muss ich jetzt auch dauerhaft halten.“ Nachdem er zu Rundenbeginn oft als Rechtsaußen agierte, hat er sich vorerst in der Spitze festgespielt. „Wir sind relativ schnell übereingekommen, dass im Sturm die beste Position für mich ist“, erklärt Hannawald – auch wegen seiner Stärken: „Ich bin immer gut für ein Tor, habe einen gewissen Torinstinkt. Zudem kann ich die Bälle vorne gut festmachen, mit dem Rücken zum Tor, aber auch, wenn ich mich fallen lasse und das Spiel vor mir habe, was ebenfalls eine wichtige Komponente meines Spiels ist.“ Seine fußballerische Ausbildung hat der in Essen geborene und im hessischen Lampertheim aufgewachsene Hannawald, wo er beim TV und VfB spielte, bei zwei arrivierten Jugendabteilungen genossen. Erst bei Waldhof Mannheim, wo er in der U12 und U13 groß auftrumpfte und hernach Angebote deutscher Top-Adressen bekam. Er entschied sich für den FSV Mainz 05: „Dort habe ich mich menschlich und was die Infrastruktur betrifft, am wohlsten gefühlt“, erläutert Hannawald, der in Rheinhessen nach starkem ersten Jahr aber vom Verletzungspech heimgesucht wurde. Anhaltende muskuläre Probleme führten zur Rückkehr zum SV Waldhof, aber erst in Wald-Michelbach besserte sich seine körperliche Situation: „Dort bekam ich meine Probleme dank der Hilfe des Vereins endlich in den Griff, war wieder konstant beschwerdefrei, nachdem ich vorher immer wieder mal verletzt war“ – was er mit 24 Toren in 51 Partien in Hessens zweithöchster Spielklasse untermauerte.
Studium als solide Basis
Nach dem Gruppenliga-Rückzug der Eintracht wollte er jedoch auf höherem Niveau weitermachen, fand mit Weinheim eine Adresse, wo er auch sein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen, im Rahmen dessen er gerade ein Praktikum bei einem großen Automobilhersteller aus Zufenhausen absolviert, weiter durchziehen kann. „Der Verein kommt mir sehr entgegen“, betont Hannawald. Mit dem Studium strebe er erst mal „eine solide Basis“ in seinem Leben an, stellt aber klar: „Ich möchte auf jeden Fall noch mal höher spielen.“ Dem Umstand, dass sein Verletzungspech einen direkteren Weg vielleicht verbaut hat, trauert er nicht nach – im Gegenteil: „Ich sehe das nicht so negativ. Rückschläge hat jeder Mensch. Man muss nur lernen, damit umzugehen, dann findet jeder auch seinen Weg.“ Den Weg nach Weinheim hat er auch gewählt, weil er mit dem Team den Aufstieg für möglich hält. Und genau das möchten Noah Hannawald und Co.im Derby und Topspiel bei Fortuna Heddesheim untermauern, wo am Samstag um 15.30 Uhr sowohl der persönliche Lauf des Neuzugangs als auch der seiner Mannschaft weitergehen sollen.
Zur Person:
- „Ich mache auf jeden Fall ein Tor – aber das Wichtigste ist, dass wir gewinnen“, blickt Noah Hannawald selbstbewusst auf das Derby am Samstag bei Fortuna Heddesheim.
- „Ich habe mir schon eine gewisse Anzahl Tore für die Runde vorgenommen – 20 sollen es am Ende zumindest mal sein, so viel darf man verraten“, sagt der 21-Jährige mit einem Lächeln.
- Privat geht Hannawald „gerne mal einen Kaffee trinken, unter anderem mit meinem guten Freund und Teamkollegen Marlon (Ludwig a. d.R.)“, oder unternimmt was mit seinen beiden älteren Schwestern. Kochen ist ein Hobby, dem er sich „sehr gerne“ widmet.
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