Spielbericht 1. Mannschaft: Schneider rettet zumindest einen Punkt  

Verbandsliga (14. Spieltag 09.11.2024) Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim kommt bei der U21 des SV Waldhof Mannheim nicht über ein 1:1 hinaus und verpasst somit den Sprung auf Platz zwei  


SV Waldhof II – TSG 1862/09 Weinheim 1:1 (0:0)

Originaltext aus den Weinheimer Nachrichten vom14.10.2024

 

Mannheim. Fußball-Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim hat den Sprung auf Tabellenplatz zwei verpasst. Die Elf um Trainer Lukas Cambeis kam im Derby beim SV Waldhof II am Sonntagnachmittag nicht über ein 1:1 hinaus – mit einem Sieg wären die Weinheimer sowohl an der Heddesheimer Fortuna als auch an der U23 des Karlsruher SC vorbeigezogen, die beide am Samstag ebenfalls nur einen Zähler verbuchen konnten. Trotz spielerischer Überlegenheit musste die TSG 62/09 letztlich aber sogar froh sein, auf dem kleinen Kunstrasenplatz am Alsenweg überhaupt noch einen Punkt eingefahren zu haben. Nach einer knappen Stunde hatte Mika Träger die jungen Waldhöfer mit einem Schuss von der Strafraumkante in Führung gebracht – und diese Führung hatte bis zur Schlussminute Bestand. Dann aber setzte der erst kurz zuvor eingewechselte Rahman Jawadi TSG-Kapitän Yannick Schneider gekonnt in Szene und der Routinier vollendete ins lange Eck zum umjubelten Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt agierten die Zweiburgenstädter überdies in Unterzahl, nachdem Marcel Schwöbel nach einer Tätlichkeit gegen Daniel Ristow die Rote Karte gesehen hatte (81.). Berechtigterweise, wie sowohl Cambeis als auch Teammanager David de Vega sowie Schwöbel selbst nach Spielende einräumten. „Das darf mir nicht passieren“, entschuldigte sich der defensive Mittelfeldspieler noch auf dem Platz bei Schiedsrichter Niklas Diehm, der Ristows vorangegangene Provokation jedoch ebenso wenig gesehen hatte, wie einen Ellenbogenschlag gegen Christian Moura wenige Minuten zuvor (71.). Zudem echauffierten sich die Weinheimer Verantwortlichen darüber, dass TSG-Akteur Gregor Zimmermann in der 68. Minute nach einer Rangelei mit Djayson Eduardo Cardoso Mendes Gelb sah, der bereits verwarnte Waldhöfer jedoch mit einem blauen Auge davonkam und umgehend von seinem Trainer Richard Wegmann ausgewechselt wurde. „Der Platzverweis war letzten Endes eine Konsequenz aus mehreren Nickligkeiten, die einfach nicht geahndet wurden“, haderte Cambeis mit der Leistung der Unparteiischen. Seiner Mannschaft attestierte der Übungsleiter dagegen einen „herausragend guten“ Auftritt gegen den Favoritenschreck der Verbandsliga, der zuvor bereits Spitzenreiter 1. FC Bruchsal (4:0) sowie Fortuna Heddesheim (1:1) gehörig geärgert hatte. „Wir waren in meinen Augen die klar bessere Mannschaft, haben fußballerisch auf diesem kleinen Soccer-Center-Platz hervorragend gespielt – gegen einen Gegner, der eigentlich nur mit langen Bällen agiert hat. Wenn ich meinen Jungs etwas vorwerfen kann, dann nur, dass sie nicht mehr als ein Tor geschossen haben“, sagte Cambeis, der im Vorfeld noch eindringlich vor der Spielstärke der U21 des benachbarten Drittligisten gewarnt hatte. Ähnlich sah es auch Hakan Atik, Sportdirektor des Oberligisten VfR Mannheim, der sich das Derby ebenso wenig entgehen ließ wie Trainer Marcel Abele und der verletzte Abwehrchef Christian Kuhn, die in der vergangenen Saison noch bei der TSG 62/09 unter Vertrag gestanden hatten. „Wenn du vorne die Dinger nicht reinmachst, darfst du dich nicht wundern, wenn du plötzlich zurückliegst“, sagte Atik. So wurde unter anderem ein Tor von Marlon Ludwig wegen eines vorangegangenen Fouls im SVW-Strafraum zurückgepfiffen (16.), ein Kopfball von Schneider verfehlte das Waldhof-Tor nur um Haaresbreite (18.). Im zweiten Durchgang schien die Weinheimer Führung nach Großchancen von Sebastian Beikert (48.), Moura (56.) nur noch eine Frage der Zeit zu sein, doch das 1:0 fiel auf der Gegenseite. „Wie aus dem Nichts“, brachte es Teammanager David de Vega auf den Punkt. Richtig eingeschätzt hatte Cambeis im Vorfeld hingegen die Intensität des Nachbarschaftsduells. „Wir müssen uns auf viele Zweikämpfe und lange Bälle einstellen. Ich rechne mit einem äußerst intensiven Spiel“, hatte der 33-Jährige am Donnerstag im Gespräch mit dieser Redaktion prophezeit. Und tatsächlich ging es von Beginn an ordentlich zur Sache. Die Waldhöfer begegneten der spielerischen Überlegenheit der TSG 62/09 mit aggressivem Pressing und verwickelten die Weinheimer somit immer wieder in giftige Zweikämpfe. „Natürlich hätten wir gerne drei Zähler statt einen Punkt gehabt, aber ich bin trotzdem mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden“,
zeigte sich Trainer Richard Wegmann mit der Leistung seiner Elf ebenfalls zufrieden.

Kader TSG Weinheim: Kallis; M. Kuhn, Hannawald, Ertanir, Giordano, Beikert (84. Jawadi), Schneider, Zimmermann, Ludwig, Schwöbel, Moura (84. Kadioglu).

Tore: 1:0 Träger (57.), 1:1 Schneider (90.).

Zuschauer: 100.

Besonderes Vorkommnis: Rot für Schwöbel (TSG) wegen Tätlichkeit (81.).

Beste Spieler: Träger, Sentürk / Beikert, Moura, M. Kuhn


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